Boeing/Sikorsky RAH-66 COMANCHE
Der High-Tech-Hubschrauber RAH-66 wurde gemeinsam von Boeing und Sikorsky für den Kampfeinsatz im 21. Jahrhundert konzipiert. Der Comanche hat einen "Tarnkappen"-Rumpf aus Verbundwerkstoffen, so daß er nur schwer vom Radar zu erfassen ist, nutzt die neuesten "Fly-by-wire" Flugsteuerung und führt für die Rolle als bewaffneter Aufklärer eine Kanone und Lenkwaffen mit. Mit diesem Typ will die US Army das Gefechtsfeld der Zukunft beherrschen.
Technische Daten
Typ | zweisitziger Hubschrauber für Gefechtsfeldaufklärung, Kampfhubschrauber |
Triebwerke | zwei Wellenturbinen LHTEC T800-LHT-800 mit je 1068 KW |
Höchstgeschwindigkeit | 324 km/h ohne Außenlasten in 1220 m Höhe |
Steigrate | senkrecht 432 m/min in 1220 m Höhe |
Überführungsreichweite | 2334 km mit Außentanks |
Gewicht | leer 3522 kg, max. 7896 kg |
Bewaffnung | eine 20-mm-Kanone (320 Schuss) und bis zu 14 Panzerabwehr-Lenkwaffen AGM-114 Hellfire oder 18 Luft-Luft-Flugkörper AIM-28 Stinger oder 56 70-mm-Raketen |
Abmessungen | Hauptrotordurchmesser:
11,90 m
Rumpflänge: 13,20 m Höhe: 3,37 m Hauptrotorkreisfläche: 111,22 m2 |
Bei künftigen
Gefechten wird sich ein Bodentruppenkommandeur, dem keine Satelliten, keine
F-117 Nighthawk und keine strategischen Waffen zur Verfügung stehen, auf den
RAH-66 Comanche stützen können.
Zuerst sollte der RAH-66 gemeinsam mit dem McDonnell Douglas OH-6 den Bell AH-1, den OH-58D und den UH-1 im Dienst der US Army ablösen. Seit er nicht mehr als Ersatz für den UH-1 gedacht ist, hat sich der RAH-66 zu einem Aufklärungs-/Angriffshubschrauber entwickelt, der die Fähigkeiten des AH-1 und des OH-6/OH-58D verbindet. Damit verkörpert der Comanche die „Augen" und die Feuerkraft der modernen Armee. Die US Army schrieb in den achtziger Jahren einen LHX (Light Helicopter Experimental) mit dem Ziel aus, einen Hubschrauber zu erhalten, der möglichst viele Militäraufgaben erfüllen kann. Im April 1991 erhielten Boeing/Sikorsky den Auftrag für dieses 34-Milliarden-US-Dollar-Programm. Der Comanche ist nicht nur ein neues Waffensystem, sondern auch eine Investition in moderne Technik. Dazu gehören Forschungen im Bereich der Verbundwerkstoffe, der neuen Generation von Vorwärtssichtinfrarotsensoren (FLIR) und der Systemintegration. Bisher konnte der RAH-66 alle Leistungs- und Einsatzforderungen der US Army erfüllen. Die volle Serienproduktion ist aber kaum vor dem Jahr 2002 zu erwarten.