F-4F ICE
Neubeginn für ein großartiges Flugzeug
Die altgediente Phantom gilt heute zwar als überholte Entwicklung, wird aber bei der Deutschen Luftwaffe noch so lange fliegen, bis der neue Eurofighter 2000 in Dienst geht. Ein verbessertes Radar, Langstrecken-AMRAAM-Raketen und fortschrittliche multifunktionale Cockpit-Bildschirme sind neben einer neuen Avionik und einem modernen Steuerknüppel die Merkmale der F-4F ICE/KWS (Kampfwertsteigerung). Deutschland hat bei der Verjüngungskur für die Phantom weltweit die Führungsrolle übernommen, aber auch in Japan, Korea, der Türkei und in Israel fliegen fortschrittliche Versionen dieses hervorragenden Musters. Die israelische Phantom 2000 hat eine verstärkte Zelle und eine neue Avionik, während für die geplante Super-Phantom Entenflügel und neue Triebwerke vorgesehen sind, um eine beträchtliche gesteigerte Leistung und Wirtschaftlichkeit zu erzielen. Die japanische F-4EJ Kai wurde ebenfalls in Bezug auf Waffen, Radar sowie Avionik verbessert und kann Raketen zur Schiffsbekämpfung einsetzen.
Viele Piloten behaupten, die neue F-4F ICE könne es im ausgedehnten Luftkampf mit jedem Jäger der Welt aufnehmen.
Technische Daten
Typ: zweisitziger Jäger/Jagdbomber
Triebwerk: zwei Nachbrennertriebwerke General Electric J79-MTU-17A mit 8120 kp Schub
Höchstgeschwindigkeit: Mach 2,17 oder 2304 km/h ohne Waffen
Gipfelhöhe: 18975 m
Reichweite: 2593 km
Bewaffnung: vier Radar-gelenkte Mittelstrecken-Luft/Luft-Flugkörper AIM-120 AMRAAM oder AIM-7 Sparrow; AIM-9 Sidewinder-FK mit Hitzesuchkopf
Gewicht: leer 14556 kg, beladen 28055 kg
Abmessungen: Spannweite: 11,68 m
Länge: 18,96 m
Höhe: 5,05 m
Tragflügelfläche: 49,24 m²
2271 l tank AIM 7 AIM 9 M61A1 Geschütz
Beladungsmöglichkeiten
RF-4 PHANTOM II
"Foto-Phantom" von McDonnel Douglas
Als McDonnel die Produktion einstellte, waren 713 RF-4 Phantom vom Band gerollt. Davon waren über 500 RF-4C, wobei die meisten an die USAF als deren letzter reinrassiger Düsenjägertyp für taktische Aufklärung gingen. Über Vietnam wurde die RF-4 intensiv von der USAF und in geringerem Maße vom Marine Corps eingesetzt, das eine kleine Flotte von 46 RF-4B besaß. Die generell unbewaffnet fliegenden RF-4C setzten auf Geschwindigkeit als Schutz. Haupteinsatz- systeme der in mittlerer Höhe operierenden RF-4C waren LOROP-Kameras (LOng-Range Oblique Photogrphy) KS-127, die bis zu 90 km entfernte Bodenziele festhalten konnten. Außer einem Bodendarstellungs- und einem Geländefolgeradar AN/APQ-99 erhielten 24 USAF-Exemplare den Aufklärungsbehälter AN/ALQ-125 TEREC (Tactical Electronic REConnaisance), ein bislang unübertroffenes Instrument zum Aufspüren elektronischer Sender. Zur Aufklärung bei Nacht hatten sie Blitzlichtwerfer. Nach dem Erfolg der RF-4C in Vietnam beschafften Südkorea und Spanien das Muster in Form ehemaliger USAF-Maschinen für ihre Luftstreitkräfte. Die Hauptausfuhrversion war die RF-4E, geflogen in Deutschland, Griechenland, dem Iran, Israel, der Türkei und Japan. Die USA und Deutschland haben ihre Phantom-Aufklärer ausgesondert, doch die meisten anderen Länder betreiben sie nach wie vor.
Technische Daten
Typ: zweisitziges taktisches Aufklärungsflugzeug
Triebwerke: zwei Mantelstrom-Nachbrennertriebwerke General Electric J79-GE-15 mit je 75,62 kp schub
Höchstgeschwindigkeit: 2348 km/h ohne Außenlasten in 12190 m Höhe.
Steigrate: 14630 m/min
Einsatzradius: 1353 km
Gipfelhöhe: 18105 m
Gewicht: leer 12826 kg, max. 26307 kg
Abmessungen: Spannweite: 11,71 m
Länge: 19,20 m
Höhe: 4,90 m
Tragflügelfläche: 49,24 m²
F-4B PHANTOM II
Der beste Jäger der US NAVY
Anfang der Sechziger Jahre war die Phantom der "heißeste Ofen" am Himmel. Um ihren neuen Jäger herauszustellen, flog die US Navy mit ihm schneller und höher, als es je ein Militärjet geschafft hatte. So Gelang ein Höhenweltrekord von 30041 m, und 1961 erzielte eine Phantom einen Geschwindigkeitsweltrekord von 2585,15 km/h. Der Typ war für die US Navy fast unverzichtbar geworden, als die USA Mitte der sechziger Jahre in den Vietnamkrieg verwickelt wurden. Phantoms nahmen an den ersten Luftschlägen gegen Nordvietnam teil und flogen auch zwölf Jahre Später bei Kriegsende noch Einsätze. Für den Piloten und den Radarabfangoffizier einer Phantom war es eine hohe Anforderung, von einem Flugzeugträger zu starten und - oft nachts - wieder auf Deck zu landen. Über Hanoi bewährten sich Phantoms gegen nordvietnamesische MIG-17 und MIG 21. Alle Fliegerasse der Marine in Vietnam flogen die F-4. Andere Phantoms operierten mit Marinebesatzungen von Südvietnam aus. Auch nach dem Vietnamkrieg hatte der Typ noch eine Schlüsselfunktion bei den US-Marinefliegern, bis er dann in den achtziger Jahren ausgemustert wurde und durch die F-14 Ersetzt wurde. Im Gegensatz zur Phantom der USAF konnte die F-4B nicht vom hinteren Cockpit aus geflogen werden. Bei der Marine hieß der "Hinterbänkler", der für das Waffensystem zuständig war, RIO (Radar Intercept Officer - Radarabfangoffizier).