XB-70 VALKYRIE

Die Mach 3 schnelle Walküre

Selbst heute reicht kein Flugzeug an die verblüffende Leistung der XB-70 heran. Dieses Muster sollte so schnell und hoch fliegen können, daß keine Möglichkeit bestand, es abzufangen. North American konzipierte den Bomber für einen Marschflug mit Mach 3 über weite Strecken in extremer Höhe. Das Resultat war ein sechsstrahliger Deltaflügler, der die Außenteile seines Deltatragwerks im Flug vertikal variieren konnte. Die Maschine mußte aus Spezialwerkstoffen konstruiert werden, die der extremen Belastung durch die Hitze im Hochgeschwindigkeitsflug standhielten. Der Prototyp flog 1964 zum ersten Mal, und im darauffolgenden Jahr begann die intensivere Flugerprobung mit einem zweiten Versuchsbomber. Doch bei einem Testflug im Juni 1966 ereignete sich die Tragödie. Eine für einen Fototermin eingeteilte Lockheed F-104 rammte die Valkyrie im Verbandsflug und beide Maschinen wurden zerstört. Nur ein Besatzungsmitglied der Valkyrie Schoß sich mit dem Schleudersitz heraus und überlebte. Das politische Nachspiel brachte die Valkyrie endgültig zu Fall, aber auch die Tatsache, daß sowjetische Konstrukteure zwischenzeitlich Abwehrflugkörper entwickelt hatten, die hochfliegende Bomber ohnehin zu Anachronismen stempelten.

 

Letzter Valkyrie-flug 8. Juni 1966

Fünf mit General-Electric-Triebwerken ausgestattete Flugzeuge trafen zu einem Fototermin im Formationsflug zusammen. Die F-104 der NASA geriet wohl in die vom abwärts geregelten Flächenende der XB-70 erzeugte Wirbelschleppe, die TRAGÖDIE: Der winzige Starfighter wurde über das Deltatragwerk der XB-70 gezogen, riß eine Seitenflosse weg und explodierte. Die Valkyrie flog noch ein wenig in normaler Lage weiter, bis sie unkontrollierbar abstürzte.

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Hier noch ein paar Scans über das Unglück

 

Technische Daten

Typ Überschallschneller strategischer Bomber
Triebwerke sechs Nachbrenner-Triebwerke General Electric YJ93-GE-3, je 13 600 kp Schub
Höchstgeschwindigkeit geplant 3220 km/n; Testmaschine erreichte 3250 km/h (Mach 3,08)
Reichweite 13 300 km ohne Luftbetankung
Gipfelhöhe erreicht wurden 22 550 m; geplant war die max. Einsatzhöhe von 25 000 m
Bewaffnung keine Abwehrbewaffnung; geplante Bombenlast von 23 000 kg in Form freifallender Atombomben oder konventioneller Mittel
Gewicht Startmasse 250 000 kg

Abmessungen

 

 

Spannweite 32,04 m
Länge 57,61 m
Höhe 9,14 m
Tragflügelflache 585 m²